top of page
san francesco lunga.jpg

Ein bisschen Geschicte

Die “Melette” von Foza und Mario Rigoni Stern

 

Foza liegt östlich von Asiago, am Fusse der Berge Melette und Monte Fior. Diese Ortschaften haben eine grosse geschichtliche Bedeutung aufgrund der Ereignisse, die sich während des Ersten Weltkriegs hier abgespielt haben, und die im Buch von Emilio Lussi «un Anno sull’Altopiano» (ein Jahr auf der Hochebene) und in der Verfilmung des gleichen Buches «uomini contro» (Bataillon der Verlorenen) beschrieben werden. Der Ort lag auch Mario Rigoni Stern am Herzen, der in seinen Büchern von den tragischen Ereignissen der Geschichte erzählt. Mario liebte es, den Hügel und die kleine Franziskus-Kirche zu besuchen, sowie die Pfarrkirche mit der wichtigen «Pala», einem Werk von Francesco Da Ponte, und er liebte es auch, über Schafe und Hirten zu sprechen, die auf der Hochebene jahrhundertelang die Wirtschaft aufrecht hielten.

Das Museum und

das Fozaschaf

Die Ausstellung «Sul filo di Lana» (auf Deutsch etwa: auf den Spuren des Wollfadens), die in einer separaten Sektion im Dorfmuseum Foza zu besichtigen ist, bietet eine interessante Entdeckungsreise in die Weidewirtschaft. Dank Fotos, Dokumenten, Gegenständen und Erinnerungen lebt eine lange vernachlässigte Tätigkeit wieder auf, die jahrhundertelang die Wirtschaft Fozas und der gesamten Hochebene aufrecht erhalten hat.

Die Weidewirtschaft war nämlich die Haupteinnahmequelle für diese Leute, die eine Schafrasse züchteten, die auf das Dorf benannt wurde.

Das «Fozaschaf» verbreitete sich derart, dass alle Schafe der Provinz Vicenza, und nicht nur diese, mit diesem Namen identifiziert wurden. Seine üppige Wolle machte das Glück der Wollspinnereien des Vorgebirgsgebiets.

Nun wird das Fozaschaf, zusammen mit den vielen Hirten und den Dorfbewohnern, die es unterstützt hat, in dieser Dauerausstellung, die fester Bestandteil des Museums sein wird, zur Hauptfigur.

 

Historischer Pfad der Weihprozession: Vom Zentrum Fozas zur kleinen Kirche des Hl. Franziskus

(Text von Doktor Menegatti Luigi)

Am 21. August des Jahres 2016 feiert die Gemeinschaft von Foza die 36. fünfjährlichen Feierlichkeiten und erneuert damit das Gelübde, das die Familienoberhäupter, zusammen mit dem Pfarrer Marco Faganello, im Jahre 1836 ablegten, als überall die Pest wütete.

Die Feier sieht die Prozession mit der aus dem 16.Jahrhundert stammenden Holzstatue vor, die die Madonna, mit dem Jesuskind auf dem Arm, darstellt, und die, gemäß der Tradition, von den Mädchen des Dorfes auf den Schultern getragen wird.

Die Statue wird schon seit einigen Jahrhunderten auf der ganzen Hochebene und im Brentatal sehr veehrt und wurde von einem anonymen Künstler geschnitzt. Ihr besonderes Merkmal liegt darin, dass sie vollständig bekleidet ist.

Während der Prozession kann man auf dem Weg vom Dorfzentrum bis zur Franziskus-Kirche die aus Holz errichteten und mit Tannästen verzierten Bögen bewundern, die die Dorfteile darstellen. Jedem Dorfteil steht ein bestimmter Standort zu, wo er den eigenen traditionellen Bogen aufbauen darf. An der Prozession nehmen zahlreiche Dorfbewohner teil, sowie Auswanderer, Verbindungen und Vereine, mit den eigenen Fahnen und Standarten. Dazu kommen einige Hirten, als Vertreter der Tätigkeit, die in der Vergangenheit die Haupttätigkeit war; der Hirt und das Fozaschaf sind daher auch auf dem Gemeindewappen vertreten.

Vor dem Ersten Weltkrieg 1915-1918 führte die Prozession zur kleinen Kirche und zum Haus des Einsiedlers, die damals am Rande des Gebietes lagen, das sich am Fuss des Monte Meletta bis weit über die Dorfteile Pubel und Tessar di Sopra hinaus reicht. Am Südrand des Hügels, an der Stelle, die "Croce di San Francesco" (Kreuz des Hl. Franziskus) genannt wird, kann man das wundervolle Panorama geniessen, das vom Tal, wo der Fluss Brenta fliesst, bis nach Bassano reicht. An frischen und klaren Tagen reicht das Auge bis zur Lagune von Venedig.

 

 

Mucche al Pascolo sulle Melette di Foza
Melette di Foza
bottom of page